2. Mai
Neuer Monat – neue Ortsvorstellung! Im Mai dreht sich bei uns alles um Reichartshausen.
Reichartshausen liegt im Rhein-Neckar-Kreis. Es wurde im jahr 1100 als Richardshusen zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Reichartshausen hat etwa 2000 Einwohner.
3. Mai

Das Wappen von Reichartshausen stammt aus dem Jahr 1901. Es geht aber ursprünglich auf ein altes Gerichtssiegel von 1752 zurück. Eventuell weißt es als sprechendes Wappen auf den Ortsnamen hin.
Die Blasionierung lautet: „In Silber auf grünem Schildfuß ein rotes Haus, der Mittelteil turmartig erhöht und mit schwarzem Kreuz auf dem spitzen Dach.“
Das Wappen vom Foto könnt ihr am Rathaus finden.
4. Mai

Reichartshaiser Krautverscheißer – der Ursprung des Uznamens von Reichartshausen ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass im Ort lange Jahre Kraut angebaut wurde. Eine Geschichte besagt, dass in einem Jahr im Pfarrgarten besonders schöne Krautköpfe gewachsen sind. In einer Nacht soll ein neidischer Bürger das Innere der Krautköpfe rausgeschnitten haben, das Äußere ließ er stehen und füllte es auf – mit was, könnt ihr euch anhand des Uznamens jetzt selbst ableiten.
5. Mai

Das Rathaus von Reichartshausen ist ein moderner Zweckbau. Im Jahr 2003 wurde das frisch sanierte Rathaus eingeweiht. Dort befindet sich das erste KOMM-IN Dienstleistungszentrum im Rhein-Neckar-Kreis.
6. Mai

Die evangelische Kirche wurde 1772 erbaut. Über einem Eingang ist Folgendes zu lesen: „Gott allein zur Ehre, der Evangelisch-Lutherischen Religions Parthey Trost, erbaut im Jahr Christi 1772.“
Nachdem die letzte Innenrenovierung im Jahr 1969 stattfand soll zum 250- jährigen Jubiläum 2022 die Kirche wieder renoviert werden und so „im neuen Glanz erstrahlen.“
7. Mai

Die katholische Kirche Cäcilia wurde im Jahr 1966 erbaut.
Es handelt sich um eine moderne Fertigbau-Konstruktion.
8. Mai

Der Jugendzeltplatz Schafswiese mit Grillhütte – oder auch alter Sportplatz –kann über die Gemeindeverwaltung gemietet werden. Unzählige legendäre Feste wurden hier schon gefeiert.
Außerdem kann man von hier tolle Wanderungen und Spaziergänge rund um Reichartshausen starten.
10. Mai

Rund um Reichartshausen findet ihr viele tolle Möglichkeiten für Spaziergänge, Wanderungen und Fahrradtouren. Wir werden euch im Laufe des Monats noch ein paar Ideen vorstellen. Hier seht ihr den Fahrradweg zwischen Epfenbach und Reichartshausen.
Wo ist euer Lieblingsweg?
11. Mai

Reichartshausen besitzt ein Freibad, das normalerweise zum ersten Mai öffnet. Das Hauptbecken ist 50m lang und unterteilt in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich. Außerdem besitzt es eine große Wellenrutsche und zwei Sprungtürme.
Könnt ihr euch auch noch an die Schwimmbadfeste erinnern, die hier im August stattfanden?
12. Mai

Hier seht ihr die Karl-Ludwig-Eiche. Sie soll etwa 350 Jahre alt sein. Auf der tafel, die an der Eiche angebracht ist, steht geschrieben:
Kurfürst Karl-Ludwig von der Pfalz (1632-1680) soll bei der Jagd an diesem Platze eine Erfrischung eingenommen haben. In seinen Teller fiel eine Eichel, die er in den Boden steckte, mit den Worten: Du Sollst, wenn du aufgehst, entweder kerzengerade oder sichelkrumm werden.
Entscheidet selbst: Wie ist die Eiche gewachsen?
14. Mai

Wer schon einmal die Kerwe in Reichartshausen besucht hat, dem dürften Herzog Richard und das Centeni Comite keine unbekannten sein. Wir haben mit dem Verein ein Online-Interview durchgeführt, das wir euch auf unserem Blog aufgeschrieben haben. Im folgenden Text stellt sich das Centeni Comite selbst vor.
Die Kerwe in der Gemeinde Reichartshausen war in den 90er Jahren immer mehr in Vergssenheit geraten. Schlecht besuchte Kerweveranstaltungen und kaum Betrieb auf dem Festplatz.
Doch im Jahr 1997 sollte sich dies gewaltig ändern als sich 27 Burschen aus Reichartshausen entschlossen zur Förderung, Erhaltung und Pflege der Reichartshäuser Kerwe einen Kerweverein zu gründen.
Der geschichtliche Hintergrund war schnell zur Struktur des Vereins erklärt.
Jedes Jahr zur selben Zeit, bereist das Centeni Comite unter Herzog Richard die Gemeinde Reichartshausen. Für drei Tage herrscht nun das Centeni Comite über das Herzogtum zu Richartshusen. Am Tag des Centena berichtet der Herzog über die Schandtaten der Richartzhusner Bürger. Der Delinquent welche die größte Schandtat vollbracht hat wird von den Richtern verurteilt und auf Befehl des Herzogs vom Abdecker hingerichtet.
Dem Herzog zur Seite stehen neben Richtern und Abdecker, der Amtskellerer, der Hofnarr, die herzögliche Garde, die Knechte und die Junker.
15. Mai

Fernab der Maschinerie wehen Eichenblätter,
weit oben leise rauschend durch die Zeitlosigkeit,
der nur selten unterbrochenen Ruhe
dieses altehrwürdigen Hains.
(patsec, Homepage Ruhehain)
Der Ruhehain in Reichartshausen ist als überregionaler Naturfriedhof einer der ersten im ganzen Umkreis. Er dient nicht nur als Urnen-Friedhof, sondern lädt auch zum Spazieren und zur Ruhe kommen ein. Es ist ein Ort der Trauer, Hoffnung und Besinnung.
16. Mai

Reichartshausen liegt am nördlichen Rand vom Kraichgau, am Rande zum kleinen Odenwald. Deshalb hat sich die Gemeinde wahrscheinlich für den Slogan “Im Kraichgau ganz oben” entschieden. “Ganz oben” also nicht wegen der Höhenmeter – wobei: Während es bei uns in Neidenstein im Winter regnet, verwandelt sich Reichartshausen nicht selten in ein Winterwonderland! Das zweite Bild ist Ende Januar am alten Sportplatz entstanden.
Wir haben euch dieses Wochenende neue Produkte in den AliSa Laden gepackt. Unseren Dauerbrenner “Kraichgau Pur” gibt es jetzt auch in alkoholfrei, vegetarisch und mit Bier. Schaut doch einfach einmal auf unserer Homepage vorbei (Link in Bio).
17. Mai

Beim Spaziergang durch Reichartshausen kommt man an vielen historischen Brunnen vorbei. Hier sieht man den Gänsebraten Brunnen. Das Mädchen – die Gänsliesl- hat früher die Gänse auf der Wiese bewacht.
Welche Brunnen in Reichartshausen kennt ihr noch? Und kennt ihr auch die Geschichten dahinter?
18. Mai

Rund um Reichartshausen liest man immer wieder die Begriffe Cent/Zent – wie hier im Centhof. Das Wort leitet sich vom lateinischen Centum ab, was hundert bedeutet. Ein Begriff der ursprünglich ein Verwaltungsgebiet von ca. 100 Familien (Hundertschaft) beschrieb.
Reichartshausen war sitz des Zentgerichts, das aus Schöffen und eines Zentgrafen als herrschaftlichen Beamten gebildet wurde.
19. Mai

Die “Allee der Bäume des Jahres” ist ein schöner Weg, der mitten im Wald angelegt wurde. Ihr Parkt am alten Sportplatz, von dort ist der Weg gut ausgeschildert.
Von der Eiche, die 1989 der Baum des Jahres war, bis hin zur Robinie im Jahr 2020, könnt ihr hier die verschiedenen Bäume bestaunen. Unter anderem auch den Baum des Jahrtausends: Ginkgo.
Außerdem gibt es auf diesem Weg noch viel mehr zu entdecken: Zum Beispiel die 32,20m lange Bank, die aus einem Baumstamm gemacht wurde.
20. Mai

Das neu sanierte Centrum Reichartshausen, am Marktplatz, neben dem Rathaus, dient als Sport- und Mehrzweckhalle. Dort finden verschiedene Veranstaltungen statt und Bürger können es auch für private Zwecke mieten.
21. Mai

Auf dem Bild sieht man die Galgensäule. Sie steht in der Ortseinfahrt von Epfenbach kommend, neben dem Blumenlogo. Sie ist von der ehemaligen Richtstätte auf dem Stiefelberg aus dem 17./18. Jahrhundert.
Die letzte Hinrichtung fand dort am 12.10.1780 statt. Die 25-jährige Elisabeth Kunzmann aus Neunkirchen wurde wegen Kindsmord hingerichtet. Damals waren das makabre Ereignisse, bei denen viele Schaulustige aus der Umgebung zusammen kamen.
22. Mai

Durch die Dr. Hasel Naturlandstiftung entstanden in Reichartshausen verschiedene Biotope. Durch die aktiven Naturschutzbemühungen von DR. Hasel entstand im Jahr 1988 das erste Biotop. Mittlerweile gibt es verschiedene Projekte, um die sich die Stiftung kümmert.
23. Mai

Viele schöne Spielplätze findet ihr in Reichartshausen. Dieser hier ist in der Ringstraße. Auch von hier hat man einen tollen Blick.
24. Mai

Heute wird es gruselig. Habt ihr schon eimal vom Reichartshäuser Schimmel, Schimmelreiter oder auch Hey-Hey gehört? Der Sage nach soll gerade in Vollmondnächten Richtung Epfenbach der Schimmelreiter am Himmel zu sehen sein. Es ist ein Mann ohne Kopf in einer Rüstung aus dem Dreißigjährigen Krieg.
Kennt ihr noch mehr solcher Sagen und Mythen?
25. Mai

Diese Glückssteine liegen vor dem Kindergarten und bilden eine Glückssteine. Ein Trend, der gerade in der Coronazeit entstanden ist.
Auch wir legen regelmäßig auf verschiedenen Spaziergängen unsere Glückssteine aus. Habt ihr schonmal einen entdeckt? Außerdem sind sie fester Bestandteil unserer Kraichgau schmecken-Pakete.
26. Mai

Anfang Mai waren wir mit der Blumenfee Daniela verabredet.
Daniela ist gelernte Floristin und kommt ursprünglich aus Öhringen. Dort hatte sie zwei gut laufende Geschäfte, bis sie der Liebe wegen nach Reichartshausen zog. Am Anfang sei sie noch gependelt, aber spätestens mit der Geburt des Sohnes, wurde dies immer schwieriger – wer schon einmal am Weinsberger Kreuz im Stau stand, kann das nachvollziehen 🙂
So wurde 2013 die Idee des Blumenladens geboren. Bei Daniela bekommt man alles rund um das Thema Floristik : Schnittblumen, Sträuße, Topfpflanzen und Dekoartikel. Auf Wünsche geht sie ein, soweit es möglich ist. Der kleine Laden kommt gut an im Dorf. So gut, dass im Jahr 2019 ihr Mann beschließt mit einem Hofladen ins Geschäft einzusteigen. Im Hofladen bekommt man hauptsächlich Kartoffeln aus eigenem Anbau und Eier der eigenen Hühner. Um Ostern hatten die beiden noch ca. 600 Hühner. Etwa die Hälfte wurde geschlachtet und kann als Suppenhühner bestellt werden. Außerdem gibt es Nudeln, die sogar teilweise aus den eigenen Eiern hergestellt werden.
Bei dem Besuch wird uns schnell klar: Die beiden führen ihren Hofladen mit Leidenschaft, es ist ein Familienunternehmen, bei dem alle mithelfen. Auch ist alles liebevoll gestaltet und man sieht überall die individuelle Handschrift. Im Hofladen gibt es außerdem selbstgemachten Fruchtaufstrich vom Obst aus dem Garten, eigens produzierter Eierlikör – der immer schnell ausverkauft ist- und Honig vom befreundeten Imker.
Während der Pandemie sei die Idee, mit der “Kasse des Vertrauens” entstanden. Daniela hat vorm Blumenladen verschiedene Produkte aufgebaut – es gilt Selbstbedienung und die Kunden werfen das Geld in eine kleine Kasse. Bisher habe sie damit gute Erfahrungen gemacht. Auch im Hofladen herrscht Selbstbedienung. Daniela vertraut ihren Kunden und das Vertrauen wird belohnt: Während unseres Treffens war der Hofladen gut besucht!
Gerade jetzt merken wir, wie wichtig solche kleine Familienunternehmen für eine funktionierende und lebendige Dorfgemeinschaft sind. Wir danken Daniela und ihrer Familie für die Zeit, die sie sich für uns genommen haben – und hoffen in Zukunft vielleicht das ein oder anderen Produkt in unsere “Kraichgau schmecken”-Pakete aufnehmen zu können.
27. Mai

Die Wilhelm-Denz-Hütte findet ihr im Wald, parallel zur Allee der Bäume. Sie ist auch vom alten Sportplatz gut ausgeschildert. Die Hütte wurde 1953 erbaut und dient zum einen als Schlechtwetterunterstand und zum anderen dem Jäger.
28. Mai

Durch das Seigessl wurden früher die Schweine durchgetrieben. Am Eingang findet ihr auch einen weiteren historischen Brunnen. Wir haben ihn aufgrund der Schweinsfiguren “Saubrunnen” genannt.
29. Mai

Der Treffpunkt der Generationen ist ein besonderer Platz neben dem Schulhof und ein ganz tolles Projekt. Hier können sich Groß und Klein für verschiedene Aktivitäten treffen: Boule, Krafttraining, Ausdauerübungen, Geschicklichkeit und vieles mehr.
Perfekt für einen Ausflug mit der ganzen Familie.
30. Mai

An alle Leseratten: Auch Reichartshausen hat einen Bücherturm. Ihr findet es im KOMM-IN beim Rathaus.
Und, wer muss hier jetzt unbedingt mal vorbei schauen und stöbern?
31. Mai

Heute verabschieden wir uns wieder von Reichartshausen. Wie immer könnt ihr die gesamte Ortsvorstellung auf unserem Blog noch einmal nachlesen. (Link in Bio).
Außerdem haben wir einen Ortsrundgang für euch aufgeschrieben, der an verschiedenen vorgestellten Highlights vorbeiführt.